Geschichten aus dem prallen Lehrer-Leben

Dass Referendare sich nicht wirklich gut auf den Alltag vor der Tafel vorbereitet fühlen, ist statistisch längst belegt. Was ihnen aber tatsächlich so in den ersten Monaten zwischen Klassenarbeit und Pausenaufsicht blüht und wie sie damit umgehen, hat Thorsten Wiese in etwa 40 kurzen Berichten zusammengetragen.

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Echte Referendare berichten ziemlich authentisch, was sie an Grundschulen, Gesamtschulen, Gymnasien & Co. so alles erlebt haben. Nicht jede Episode ist witzig, erhellend, lehrreich, gruselig, schockierend oder einfach nur nett zu lesen, manches Erlebnis ist auch banal oder altklug („Typisch Lehrer“ denkt man dann als Nicht-Lehrer). Aber in der Summe der Berichte ergibt sich ein gutes Bild von dem, was einem heute mit Kindern, Eltern, Fachseminarleitern und Lehrerkollegen so passieren kann: von der Magen-Darm-Grippe in der Vertretungsstunde über den proletarisch-kreativen Umgang mit dem Englischen bis hin zum Sexualkundeunterricht vor lauter Pubertierenden. Ziemlich nah am Leben eben. Das macht Thorsten Wieses Sammelsurium (Thorsten Wiese – Nein, Torben Jasper, du hast keinen Telefonjoker. 206 Seiten, riva Verlag, 9,99 Euro) zu einem netten Weihnachtsgeschenk vor allem für Lehramtsstudierende und alle, die es werden wollen. Nicht zur Abschreckung – so haarsträubend sind die Erlebnisse nicht – sondern eher zur Einstimmung auf das, was kommen wird. Motto: Da müssen alle mal durch.

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