LPO = neue Jobs für Juristen

Legal Process Outsourcing nennen Unternehmen und Kanzleien es, wenn sie juristische Routineaufgaben an externe Service-Anbieter oder freie Mitarbeiter auslagern. Diese Dienstleistung, die in den USA ihren Ursprung hat, ist mittlerweile auch in Deutschland angekommen – und sie bringt zusätzliche Jobchancen für Juristen.

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Die Situationen, in denen LPOs beauftragt werden, sind unterschiedlich. In der Regel geht es aber um Sachverhalte, für die eine Fülle von Dokumenten oder Daten gesichtet und juristisch ausgewertet werden müssen. Die Vorbereitung einer Verteidigung in einem großen Wirtschaftsverfahren zum Beispiel, die Gestaltung von Verträgen und Patentschriften, Immobiliengeschäfte oder kartellrechtliche Prüfungen. Rechtsberatung dürfen LPO-Anbieter zwar nicht anbieten, aber den Datenschatz rechtlich beurteilen. Es geht etwa darum, Details aus Mails, Memos oder Verträgen aufzuspüren, die dem Auftraggeber juristische Vorteile in Verhandlungen oder Verfahren liefern oder die wichtig für die rechtliche Beurteilung von Geschäften sind.

Experten, die in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung (SZ) zu Wort kommen, glauben, dass der Markt für LPOs in Deutschland weiter wächst. Gerade bei größeren Transaktionen würden Kanzleien immer häufiger LPOs mit der Datensichtung beauftragen. Daher können LPOs auch Sprungbrett in die beauftragenden Unternehmen sein. Neben guten Noten sind Technikverständnis, Teamfähigkeit und Kreativität gefragt, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Es gilt, gut und schnell zu recherchieren und Sachverhalte rasch einordnen zu können.

Anbieter in Deutschland sind unter anderem reThinkLegal, Consilio, CPA Global, Pangea3 und Integreon. Anbieter haben sich aber auch aus der Computertechnikbranche heraus entwickelt. Beispiele sind IBM, Accenture, Capgemini oder Infosys. 

Quelle: Süddeutsche Zeitung