Und was verdienst Du so?

Gehälter werden in Deutschland gerne als Geheimsache behandelt. Mit einem gemeinsamen Gehaltsreport liefern die Online-Portale Stepstone und Gehalt.de eine aktuelle Orientierungshilfe für Dein nächstes Gehaltsgespräch.

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Hand aufs Herz: Weißt Du, was Dein Partner verdient? Oder Deine Kollegin? Falls nicht, bist Du nicht allein. 30 Prozent der Deutschen können nicht sagen, wie viel der eigene Ehepartner verdient. Und vier von fünf haben keine Ahnung, was auf dem Gehaltszettel ihrer Kolleginnen und Kollegen steht. Zu diesen Ergebnissen kommt der Gehaltsreport 2022 von Stepstone zusammen mit Gehalt.de.

„Eine Gehaltsverhandlung auf Augenhöhe ist nur dann möglich, wenn Jobsuchende wissen, wie viel sie verdienen können“, sagt Korbinian Nagel, Gehaltsexperte bei StepStone. Die Online-Portale für Stellensuche und Vergütung haben in diesem Jahr erstmals gemeinsam die Gehaltsangaben ihrer mehr als 600.000 Nutzer ausgewertet und 5.000 Berufstätige näher befragt. So wollen sie Anhaltspunkte für das nächste Gehaltsgespräch liefern. Hier ein paar zentrale Ergebnisse im Überblick:

Maximalgehälter am Main

Die höchsten Gehälter zahlen Arbeitgeber in Hessen. Hier liegt das Mediangehalt bei 47.800 Euro. Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern mit 34.320 Euro. Der Median ist der Wert, der genau in der Mitte liegt. Genau die Hälfte der Studienteilnehmer verdient also entweder mehr oder weniger. Der Median liefert in der Regel realistischere Vergleichswerte als der Durchschnitt, der rechnerisch durch besonders hohe oder niedrige Werte stark verzerrt werden kann. Weitere Ergebnisse: Auch Baden-Württemberg, Bayern und Hamburg finden sich an der Tabellenspitze. Dagegen knackt keines der östlichen Bundesländer die 37.000 Euro-Schwelle.

Große Firma, hohes Gehalt

Der Grund für die regionalen Gehaltsunterschiede findet sich in der regionalen Wirtschaft. In Hessen liegen beispielsweise die Finanzmetropole Frankfurt und der größte deutsche Flughafen. Zudem haben hier Konzerne wie Fresenius, Lufthansa, Merck, BASF und Sanofi ihren Firmensitz. Laut Gehaltsreport beträgt das Mediangehalt bei großen Unternehmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten stolze 59.300 Euro - fast 60 Prozent mehr als bei einem Mittelständler mit 50 Beschäftigten. Auch die Branche hat signifikanten Einfluss aufs Gehalt. Banken und Pharma bilden zusammen mit Automobilbau, Biotechnologie und Chip-Industrie bundesweit die Top 5.

Ärzte verdienen mehr als IT-Profis

Ob der persönliche Gehaltszettel mehr oder weniger als das deutsche Bruttomediangehalt von 44.100 Euro ausweist, hängt natürlich auch vom Beruf ab. Klarer Sieger im Stepstone Berufe-Ranking 2022 sind Ärzte mit 78.300 Euro. Mit deutlichem Abstand folgen Ingenieure mit 59.300 Euro, IT-Berufe mit 57.000 Euro und Unternehmensberater mit 56.400 Euro. Grundsätzlich zahlt sich ein Studium aus – im Schnitt verdienen Akademiker mehr als ihre Kollegen ohne Studienabschluss.

Verhandeln lohnt

Zufrieden mit dem eigenen Gehalt? Der Stepstone-Report hilft Dir dabei, den eigenen Verdienst realistisch einzuordnen. Der Zeitpunkt zum Neuverhandeln sei 2022 günstig, sagt Gehaltsexperte Nagel. Der Mindestlohn steigt, viele Unternehmen suchen Fachkräfte und der aktuelle Jobboom sorge für Spielraum: „Wir gehen davon aus, dass die Gehälter in diesem Jahr um 3 bis 4,7 Prozent steigen werden“, sagt er.

 

Den vollständigen Report gibt es kostenlos als Download bei Stepstone.de

Quelle: StepStone Alle Infos zum Thema Gehalt im StepStone Gehaltsreport 2022