Wie oft sollte und wie oft darf man für die Karriere den Job wechseln?

Zugegeben, der Titel klingt ein bisschen unsexy: Rhetorik im Job. Andererseits: genau darum geht es in Frank Bechers Ratgeber. Warum also um den heißen Brei herumreden? Und das Buch macht seine Sache gut.

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Ein Beitrag auf ingenieure.de analysiert recht schlau, wann aus einem echten Karriereschritt gefährliches Jobhopping wird. Denn ab einer gewissen Häufigkeit an Jobwechseln kommen Bewerber nicht mehr positiv veränderungsbereit, sondern unstet und unentschieden rüber. Und: Unternehmen haben Angst, viel Geld in einen Kandidaten zu investieren, der womöglich schon bald wieder weg ist – wie sein Lebenslauf vermuten lässt. Viel hilft in diesem Fall also nicht viel.

Branchenwechsel haben Schattenseiten

Nächste wichtige Erkenntnis, insbesondere für Ingenieure: Wenn sie öfter abrupte, radikale Branchenwechsel hinlegen, lassen sie nicht nur wertvolle Fachkenntnisse ungenutzt. Ihr Pool an Fachwissen für den neuen Job wird auch naturgemäß kleiner ausfallen als der von Kollegen, die der Branche schon länger treu sind. Diesen Effekt gilt es vor Branchenwechseln immer gut abzuwägen.

Erst den Job wechseln, wenn Erfolge da sind

Der früher empfohlene Drei-Jahres-Rhythmus ist, so stellt der ingenieur-de-Beitrag fest, für junge Ingenieure in Serie zu viel. Irgendwann wecke das Zweifel an der Kompetenz und der Leistungsbereitschaft – und bei kleinen und mittleren Arbeitgebern Argwohn in Sachen Loyalität.

Der Tipp der Karriereberater: Wer im aktuellen Job noch keine wirklichen Erfolge vorzeigen kann, sollte den nächsten Jobwechsel nochmal überdenken und lieber etwas länger bleiben. Binnen zwei, drei Jahren ist es ohnehin schwierig, nennenswerte Großtaten im Job zu vollbringen.

Gehen, bevor man verkümmert

Einige Ausnahmen nennt der Beitrag auch: Wenn einem zügig klar wird, dass man in der aktuellen Position nicht glücklich wird, nicht weiterkommt, nichts lernt oder auf eine berufliche/technologische Sackgasse zusteuert, ist es schlau, schneller die Koffer zu packen. Und auch Jobwechsel aus persönlichen Gründen – etwa um mit der Familie umzuziehen – sind vor neuen Arbeitgebern gut begründbar.

Fünf bis sieben Jahre sind okay

Unterm Strich, so stellt der Beitrag fest, sei es wichtig, in der persönlichen Entwicklung einen roten Faden herauszuarbeiten und erklären zu können, warum man sich für den nächsten Wechsel entschieden hat und welchen Mehrwert die einzelnen Positionen gebracht haben.

Bei erfahrenen Ingenieuren halten die Karriereberater alle fünf bis sieben Jahre einen Wechsel für hinnehmbar, ohne dass er die Karriere torpediert.

Quelle: Ingenieur.de